Eine Streuobstwiese ist ein Biotop mit einer sehr hohen und wertvollen Artenvielfalt. Auf einer Wiese finden viele Insekten, wie Wildbienen, Schmetterlingsraupen oder Ameisen reichlich Nahrung, und diese wiederum ernähren Singvögel, Kleinsäuger, Amphibien, Eidechsen und viele weitere Arten. Daher war es naheliegend, dass als Ausgleichsfläche für den Bau der Strasse „Mainzer Ring“ an gleicher Stelle bei Bürgel von der Stadt Offenbach eine Streuobstwiese angelegt wurde.
Die Anlage einer derartigen Fläche reicht jedoch für die Schaffung und deren Erhalt eines derartigen Biotops nicht aus: Zusätzlich ist eine regelmäßige Pflege notwendig. Die Bäume müssen geschnitten werden, um nicht frühzeitig zu vergreisen und die Wiese muss regelmäßig gemäht werden, um eine Verbuschung zu verhindern.
Dieser Aufgabe, erst das Schneiden der Bäume und später auch die Pflege der Wiese, hat sich unser NABU-Mitglied Markus Kunkel angenommen.
Dieses Jahr erhielt er und unsere NABU Gruppe Unterstützung von der HELABA Die Arbeitsgruppe AE Treasury & Capital Markets war im Rahmen eines Teamevents bereit, sich einen Tag lang für den Erhalt und der Pflege der Wiese durch das Mähen mit der Handsense einzusetzen.
Zuerst wurden die Teilnehmer von Markus Kunkel für das Arbeiten mit der Sense eingewiesen und die Sensen auf die jeweilige Körpergröße angepasst. Dann ging es los. Sehr schnell stellten die Teilnehmer fest, dass es sich bei einer Wiese nicht um einen Rasen handelt. Sowohl Ameisenhügel wie auch verholzte Stängel waren beim zügigen Arbeiten durchaus ernst zu nehmende Hindernisse. Trotzdem konnte zügig eine größere Fläche gemäht werden. Insgesamt war das Mähen eine körperliche und schweißtreibende Arbeit. Da waren alle froh, dass es kühle Getränke und einen Imbiss an einem schattigen Platz gab, immerhin stieg das Thermometer an diesem Tag auf über 30 Grad.
Großes Interesse fanden auch Infos zu den Pflanzen auf der Wiese. Hier befinden sich Arten, die an die speziellen Bedingungen, wie hohe Temperaturen in der vollen Sonne, angepasst sind. Teilweise sind diese Arten aus den Steppen Asiens hier eingewandert.
Zum Schluss wurde das Heu mit Heu- und Mistgabeln auf einen kleinen Wagen geladen und am Rande der Wiese aufgeschichtet. Dieses Heu wird von der Stadtreinigung abtransportiert. Damit werden der Wiese Nährstoffe entzogen, was Pflanzen, die an nährstoffarme Standorte angepasst sind, fördern soll.
Insgesamt ging für die HELABA Mitarbeiter ein ungewöhnlicher Arbeitstag zu Ende, an den sie sich nicht nur wegen kleiner Blessuren und einem kräftigen Muskelkater sicher noch lange erinnern werden. Bestimmt dürften sie nun die Annehmlichkeiten eines ev. sogar klimatisierten Büros viel mehr zu schätzen wissen.
Der Vorsitzende dankt im Namen der NABU Ortsgruppe Mühlheim und Offenbach ganz herzlich für den Einsatz und die Unterstützung durch Arbeit und eine kleine Geldspende.
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