Am 07.11.2021 trafen wir uns zu einem Spaziergang durch das Hainbachtal: Eine kleine Gruppe, die sich auch von
dem kurz vor dem Treffen niedergegangenen Nieselregen nicht hat abschrecken lassen. Gleich zu Beginn standen mehrere interessante Bäume, die an den Blättern, an der Rinde aber auch an der
Wuchsform zu erkennen waren. Die bei manchen Bäumen zum eindeutigen Bestimmen erforderlichen Blüten oder Früchte sind jedoch nicht immer vorhanden.
Der Hainbach ist etwa 7 km lang und entspringt westlich der Dietzenbacher Straße kurz vor der Autobahnbrücke. Der erste Teil etwa bis zur AWO ist ein naturbelassener Abschnitt. Der Teil von der
Stadthalle bis zum Spessartring wurde vor einigen Jahren renaturiert, danach fließt er überwiegend in unterirdischen Röhren durch die Stadt bis zum Main. Der Abschnitt des Hainbachtals vom Nassen
Dreieck bis zur AWO, den wir begangen sind, ist ein Auenwald mit Erlen, die teilweise fast im Wasser stehen, mit Pappeln aber auch mit alten wuchtigen Eichen. Der Bach ist kanalisiert, aber Reste
der Schlingen des ursprünglichen Bachs sind an den wassergefüllten Armen noch gut zu erkennen.
Eine im Tal entspringenden Quelle, der Schäferborn, war früher ein beliebtes Ausflugsziel und wurde erst kürzlich restauriert. Kurz hinter der AWO mündet ein weiterer Bach, der Wildhofbach in den
Hainbach.
Unser Weg führte uns aber rechts des Bachs zu einer leichten Anhöhe. Hier stand noch vor wenigen Jahren ein richtiger Wald, inzwischen ist es eine Lichtung, da die Bäume die Trockenheit der
letzten Jahre nicht überlebt haben. Am Rande stehen schon geschädigte Buchen, mit abblätternder Rinde entstanden aufgrund der direkten Sonneneinstrahlung, in Fachkreisen auch als „Sonnenbrand“
bezeichnet.
Schließlich erreichten wir die August Reiß Eiche. Sie ist mit einem Alter von etwa 430 Jahren das älteste Lebewesen in Offenbach.
Insgesamt hatten wir über 30 Bäume und Sträucher gesehen und uns die Namen und Merkmale eingeprägt bzw. das Wissen darüber aufgefrischt. Insgesamt hatte die Wanderung doch etwas länger als
vorgesehen gedauert, 2,5 Stunden, doch die Zeit war unterhaltsam und kurzweilig gewesen.
Liste der gefundenen Bäume und Sträucher:
Haselnuss
Sommerlinde
Ulme
Hainbuche
Korbweide
Hartriegel
Feldahorn
Spitzahorn
Erle
Walnuss
Eiche
Esche
Rotbuche
Bergahorn
Silberpappel
Weymouthskiefer
Fichte
Amerikanische Roteiche
Eberesche
Rosskastanie
Pfaffenhütchen
Zitterpappel
Birke
Waldkiefer
Douglasie
Eibe
Weißdorn
Schwarzpappel
Kanadische Traubenkirsche
Liguster
Wolliger Schneeball
Himbeere
Text: Waltraud Huni; Bilder: Gerd Dettweiler, 19.11.2021