Auf Basis unserer Erfahrungen aus dem Vorjahr im Landschaftsschutzgebiet Donsenhard wollten wir auch auf Offenbacher Stadtgebiet etwas für den Steinkauz tun.
Im ersten Schritt trafen wir uns dazu im Januar 2024 mit den Gruppen, von denen wir wussten, dass sich diese auch mit dem Steinkauz befassen. Die Wissensträger waren von der Offenbacher Vereinigung für Vogel- und Naturschutz (VfVNO), vom Ortsverband des BUND sowie unabhängige Ornithologen der Region. Aus diesem Abgleich ergaben sich "weisse Flecken" auf der Offenbacher Landkarte, also Gebiete, auf denen ein Steinkauzvorkommen zu vermuten sind, in denen auch alte, verwaiste Nisthilfen hängen, um die sich aber seit Jahren keiner mehr kümmert. Unser Plan war daher diese Areale zu reaktivieren und unsere begrenzten Ressourcen nur darauf zu beschränken.
Ebenfalls Anfang 2024 ist es uns gelungen von der Sparkasse Offenbach eine großzügige Spende in Höhe von 2000 Euro zu erhalten. Diese war zweckgebunden und durfte für genau dieses Projekt verwendet werden.
Wir haben vor diesem Hintergrund insgesamt 9 Steinkauzröhren unterschiedlicher Bauart beschafft.
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6 Röhren wurden als Nachbauten der runden Schwegler-Röhre Nr. 20 (ohne Marderschutz) in unserem Auftrag von der in Offenbach ansässigen Schreinerei der Arbeiterwohlfahrt im Hainbachtal gefertigt. Die anderen Nisthilfen wurden kommerziell mit Marderschutz gekauft: ein Steinkauzkasten Model "Stone" in grün sowie zwei viereckige Exemplare, die wir mit zusätzlich mit Dachpappe geschützt haben.
Wie auf den Bildern gezeigt, wurden die Kästen im August mit Spendenschildern versehen und weißer Farbe gekennzeichnet. Damit war die Vorbereitung abgeschlossen.
Die beste Zeit zur Montage der neuen Röhren ist der Spätsommer (September und Oktober), da in
dieser Zeit die Jungvögel ihre neuen Reviere beziehen. Die Kästen wurden in folgenden Stadtteilen von Offenbach aufgehängt:
Rumpenheim Zum Schutz der Tiere werden die
Bieber-Waldhof genauen Standorte nicht veröffentlicht.
Bieber-Süd
Die Nisthilfen sollten in etwa 2,50 - 3 m Höhe angebracht werden, idealerweise auf einem starken möglichst waagrecht verlaufenden Ast. Am Ausgang muß noch etwas "Auslauf" sein, damit die Nestlinge nicht sofort runterfallen, wenn sie sich aus ihrer Kinderstube wagen.
Anbringung einer Röhre in einem Privatgarten in Offenbach-Rumpenheim.
Die Nisthilfe wird an mindestens zwei Stellen mit Lochband am Baum fixiert. Sie muss fixiert sein und darf nicht wackeln.
Durchschnittlich zehn bis zwölf Jahre kann eine Röhre verwendet werden. Der Gebrauch läßt sich deutlich verlängern, wenn die Röhren regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf nachgerüstet werden -
beispielsweise durch Reinigung und Austausch von verrotteter Dachpappe.