Schlangen – bei uns und anderswo mit Dr. Philipp Berg

Zu einem sehr interessanten Abend über Schlangen lud unsere Ortgruppe am 27.08.2024 ins Stadtteilquartier im Lauterborn ein. Das Angebot von Dr. Philipp Berg etwas über Schlangen zu erzählen und dies mit einer Umfrage zu verbinden wurde gerne angenommen. Es passte gut in das Konzept an dem NABU-Mitgliedertreff den Interessierten Infos rund um die Natur und unsere Vereinsarbeit zukommen zu lassen.

 

Dr. Philipp Berg gab einen Überblick über die Lebensweise von Schlangen. Sie können sich auch ohne Beine hervorragend fortbewegen zum Beispiel auf der Suche nach ihrer Beute, meist kleine Nager wie Mäuse. Denen können sie sogar in Höhlen und Baue folgen. Die Beute wir mit einem Biss getötet und dann am Stück verschlungen. Die Giftschlangen injizieren mit dem Biss nicht nur ein für die Mäuse tödliches Gift, sondern auch Verdauungsenzyme.

 

Da es sich bei vielen Nagetieren um Vorratsschädlinge handelt, sind Schlangen eigentlich sehr nützlich. Allerdings kann es für Menschen gefährlich sein, wenn giftige Schlangen den Nagetieren in die Nähe der Vorräte und damit den Menschen folgen. Es kommt immer wieder zu Schlangenbissen, wenn die Schlangen sich bedroht fühlen. Bei schlechter medizinischer Versorgung in den Ländern der 3. Welt können Bisse von den teilweise sehr giftigen Schlangen fatale Folgen haben.

 

Bei uns kommen lediglich 7 Schlangenarten vor: die Ringelnatter, die Barren-Ringelnatter, die Würfelnatter, die Schlingnatter, die Äskulapnatter, die Kreuzotter, und die Aspisviper. Sie sind alle sehr bedroht durch die Zerstörung ihrer Lebensräume und streng geschützt.

 

Der Biss von nur wenigen unserer heimischen Schlangen ist tatsächlich giftig. Schlangenbisse sind jedoch ausgesprochen selten, da Schlangen die Konfrontation mit Menschen meiden. Wenn sie mit ihren sehr sensiblen Sinnesorganen die Annäherung eines Menschen spüren, ergreifen sie die Flucht. Werden sie trotzdem überrascht und beißen tatsächlich zu, auch dann ist dieser Biss, selbst der der Kreuzotter, nicht tödlich. Er ist zwar schmerzhaft und ein Arzt sollte aufgesucht werden, für die allgemein verbreiterte Hysterie vor Schlangen gibt es jedoch in unseren Breiten keinen vernünftigen Grund.

Zum Schluss packt Dr. Berg sein Haustier aus - eine lebendige Kornnatter. Diese gleitet unbedarft von Hand zu Hand und nach einer gewissen Scheu trauen sich immer mehr der Anwesenden, dieses Tier anzufassen. Es fühlt sich trocken, glatt und etwas kühl an. Für die meisten der Anwesenden war dies  die erste Berührung einer lebendigen Schlange.


Text und Fotos, Waltraud Huni, 17.09.2024